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Gesundheit

Core Training erklärt: Übungen, Wirkung & Trainingsplan

Gabriel Dabbagh Physiotherapeut
Gabriel Dabbagh
24.11.2025
7 Min. Lesezeit
Mann in Sportkleidung beim Core Training – Plank-Übung auf einer Matte zur Stärkung der Rumpfmuskulatur im Wohnzimmer

Das Wichtigste in Kürze:

Core Training zielt auf die Stärkung der tiefen Rumpfmuskulatur ab – also jener Muskeln, die Wirbelsäule, Becken und Rumpf stabilisieren. Ein starker Core verbessert die Körperhaltung, entlastet den Rücken und optimiert die Kraftübertragung bei alltäglichen Bewegungen und sportlichen Aktivitäten.

Das Training aktiviert nicht nur Bauch- und Rückenmuskulatur, sondern auch die Hüft-, Beckenboden- und tiefen Haltemuskeln. Regelmäßiges Core Workout kann Rückenschmerzen vorbeugen, die Bewegungskontrolle verbessern und das Verletzungsrisiko senken – im Alltag wie im Sport.

Egal ob als eigene Einheit, in Kombination mit Pilates, Yoga oder Functional Training – Core Training ist ein zentraler Baustein für körperliche Leistungsfähigkeit und langfristige Gesundheit.

Was ist Core Training?

Core Training bezeichnet eine Trainingsform, die gezielt die tief liegende Rumpfmuskulatur anspricht – also die stabilisierenden Muskelgruppen rund um Wirbelsäule, Becken und Bauch. Ziel ist es, die Körpermitte funktionell zu kräftigen, um Haltung, Bewegungskontrolle und Kraftübertragung zu verbessern.

Der Begriff „Core“ bedeutet übersetzt „Kern“ und steht sinnbildlich für das Zentrum des Körpers, von dem Bewegungen ausgehen und stabilisiert werden. Im Unterschied zum klassischen Bauchmuskeltraining werden beim Core Training mehrdimensionale Bewegungen, Koordination und die Zusammenarbeit mehrerer Muskelketten gefördert.

Core Training wird sowohl im Gesundheits- als auch im Leistungssport eingesetzt – unter anderem zur Verletzungsprävention, zur Verbesserung der Rumpfstabilität und in der Therapie von Rückenbeschwerden.

Welche Muskeln trainiert Core Training?

Core Training aktiviert mehr als nur die sichtbaren Bauchmuskeln. Im Fokus stehen die tief liegenden Muskelgruppen, die rund um Wirbelsäule, Becken und Bauch verlaufen und für Stabilität, Kraftübertragung und Haltungskontrolle sorgen.

Diese Muskelketten arbeiten funktionell zusammen – bei Alltagstätigkeiten genauso wie bei sportlichen Belastungen. Sie stabilisieren den Rumpf, schützen Bandscheiben und Wirbelgelenke, ermöglichen gezielte Bewegungen der Extremitäten und sorgen für ein ökonomisches Kraft-Leistungs-Verhältnis im gesamten Körper.

Ob beim Laufen, Drehen, Tragen oder in der Rehabilitation nach der Geburt: Ein starker Core verbessert die Bewegungskontrolle, erhöht die Leistungsfähigkeit und hilft, Verletzungen im unteren Rücken vorzubeugen.

🧠 Wichtigste Muskelgruppen im Core-Bereich

✔ Tiefe Bauchmuskulatur (z. B. Musculus transversus abdominis)
✔ Beckenbodenmuskulatur
✔ Rückenstrecker (z. B. Musculus multifidus)
✔ Zwerchfell – zentral für Atmung und Körperspannung
✔ Gerade & schräge Bauchmuskeln
✔ Hüftstabilisierende Muskulatur

Wirkung & Vorteile eines effektiven Core Workouts

Core Training wirkt auf mehreren Ebenen – funktionell, präventiv und leistungssteigernd. Die gezielte Kräftigung der tiefen Rumpfmuskulatur verbessert die Stabilität, entlastet die Wirbelsäule und unterstützt den gesamten Bewegungsapparat – im Alltag wie im Sport.

Wer regelmäßig Core Übungen ausführt, profitiert von:

  • Verbesserter Haltung und Beweglichkeit: Eine stabile Körpermitte sorgt für aufrechte, gesunde Bewegungsmuster – besonders beim Sitzen, Stehen oder Gehen.
  • Optimierter Kraftübertragung: Beim Heben, Tragen oder Sportarten wie Laufen, Tennis oder Functional Training wird Kraft effizient vom Rumpf auf die Extremitäten übertragen.
  • Rückenschonung & Verletzungsprophylaxe: Ein starker Core stabilisiert die Lendenwirbelsäule und beugt Überlastungen und muskulären Dysbalancen vor.
  • Bessere Koordination & Gleichgewicht: Viele Core Übungen fordern die Tiefenmuskulatur sowie das Gleichgewichtsgefühl – beides wichtig zur Sturzprophylaxe und für komplexe Bewegungsabläufe.
  • Allgemeine Leistungssteigerung: Vom Muskeltonus über die Haltung bis zur Kraftausdauer – ein trainierter Core ist Grundlage für Fortschritt im Kraft- und Ausdauertraining.

Ob klassisches Rumpftraining mit Sit-ups, moderne Core Workouts mit dem eigenen Körpergewicht oder spezifische Geräteübungen – die Kombination aus Funktion, Tiefe und Stabilität macht diese Trainingsform so wirkungsvoll.

Core Training Übungen: Klassiker & effektive Varianten

Ein effektives Core Training muss nicht kompliziert sein – entscheidend ist die gezielte Aktivierung der Rumpfmuskulatur, insbesondere der Tiefenmuskulatur. Viele Übungen funktionieren ohne Geräte und lassen sich zu Hause oder im Studio problemlos in jedes Training integrieren.

🔹 1. Plank (Unterarmstütz)

🧘‍♂️ Vorbereitung:
Kurze Mobilisation von Schultern und Lendenwirbelsäule (z. B. Schulterkreisen)

🎯 Ausführung:

  • Unterarme unter den Schultern, Beine gestreckt
  • Rücken gerade, Bauchmuskulatur aktiv
  • Kein Hohlkreuz – Spannung halten!

⏱️ Dauer:
20–60 Sekunden halten, je nach Trainingslevel
2–3 Durchgänge

🔹 2. Side Plank (Seitstütz)

🧘‍♀️ Vorbereitung:
Seitneigen oder Hüftkreisen zur Mobilisierung der Rumpfseite

🎯 Ausführung:

  • Seitlich abstützen, Beine gestreckt
  • Becken anheben – Körper bildet eine Linie
  • Arm zeigt zur Decke oder liegt auf der Hüfte

⏱️ Dauer:
20–40 Sekunden pro Seite
2–3 Sätze

🔹 3. Bird Dog (Vierfüßler-Stabilisation)

🧎 Vorbereitung:
Bewegliche Katze-Kuh-Übung zur Lendenmobilisierung

🎯 Ausführung:

  • Im Vierfüßlerstand starten
  • Gegengleich Arm und Bein strecken
  • Bauchmuskeln aktiv – Rücken bleibt ruhig

🔁 Wiederholungen:
8–12 pro Seite
2 Sätze

🔹 4. Dead Bug (Stabilisation in Rückenlage)

🫁 Vorbereitung:
Tiefe Bauchatmung zur Aktivierung der Core-Mitte

🎯 Ausführung:

  • Rückenlage, Arme und Beine nach oben
  • Gegengleich Arm + Bein langsam senken
  • Rücken bleibt flach am Boden

🔁 Wiederholungen:
6–10 pro Seite
2 Sätze

🔹 5. Glute Bridge (Beckenheben)

🦵 Vorbereitung:
Beinpendel oder Knieheben zur Hüftmobilisation

🎯 Ausführung:

  • Rückenlage, Füße aufgestellt
  • Becken anheben, Gesäß anspannen
  • Oberschenkel & Oberkörper in Linie

🔁 Wiederholungen:
12–15 Wiederholungen
2–3 Sätze

Core Training effektiv aufbauen: Warm-up, Ablauf & Cool-down

Ein gezieltes Core Workout ist dann besonders wirkungsvoll, wenn es strukturiert aufgebaut ist: mit einer kurzen Mobilisation, einem gut abgestimmten Hauptteil und einem abschließenden Cool-down zur Regeneration.

🟠 Warm-up: Aktivieren statt aufwärmen

Vor dem Core Training geht es nicht um langes Cardio, sondern um die gezielte Aktivierung des Zentralnervensystems und der Rumpfmuskulatur. Ideal sind 3–5 Minuten dynamischer Bewegungen:

  • Hüftkreisen & Beckenkippen
  • Cat-Cow im Vierfüßlerstand
  • Knieheben im Stand
  • Armkreisen mit Rumpfdrehung

Diese Mobilisation steigert die Beweglichkeit, erhöht die Rumpfspannung und reduziert das Verletzungsrisiko.

🟢 Beispielhafter Trainingsplan

ÜbungZielmuskulaturDauer / Wdh.Hinweis
Plankgesamte Rumpfmuskulatur30–60 Sek.Spannung gleichmäßig halten
Side Plankschräge Bauchmuskulatur30 Sek. je SeiteBecken nicht absinken lassen
Bird DogRückenstrecker, Core-Stabil.10–12 pro Seitelangsame & saubere Ausführung
Dead Bugtiefe Bauchmuskulatur6–10 pro SeiteRücken bleibt am Boden
Glute BridgeGesäß, hintere Rumpfkette12–15 Wdh.kontrolliert hoch & tief

👉 Tipp: Für Fortgeschrittene können Geräte wie ein Balance Pad, Gymnastikball oder TRX-Band zur Intensivierung genutzt werden.

🔵 Cool-down: Spannung abbauen & mobilisieren

Nach dem Training sollte der Körper in einen entspannten Zustand zurückgeführt werden. Das Ziel ist es, Restspannung abzubauen, die Atmung zu beruhigen und die Beweglichkeit zu fördern:

  • Dehnung der Bauch- und Rückenmuskulatur (z. B. Cobra-Stretch, Kindhaltung)
  • Tiefe Atemzüge im Sitzen oder Liegen
  • Faszien-Rollmassage im unteren Rückenbereich

Ein regelmäßiges Cool-down kann Verspannungen vorbeugen und die Regeneration beschleunigen – besonders wichtig, wenn Core Training häufiger oder leistungsorientiert durchgeführt wird.

Häufige Fehler im Core Training – und wie man sie vermeidet

Wer effektives Core Training betreiben will, sollte gängige Fehler frühzeitig erkennen und vermeiden. Viele Menschen trainieren mit zu viel Schwung, zu wenig Körperspannung oder setzen auf falsche Prioritäten – mit entsprechendem Risiko für Rückenbeschwerden oder mangelnde Trainingserfolge.

❌ Häufige Fehlerquellen im Überblick

🫁 Falsche Atemtechnik
→ Luft anhalten erhöht den Druck im Bauchraum und führt zu Ausweichbewegungen.
💡 Tipp: Ruhig und gleichmäßig weiteratmen – auch unter Spannung.

🏋️‍♂️ Überfokus auf sichtbare Muskeln (Sixpack-Training)
→ Nur Crunches oder Sit-ups vernachlässigen die tief liegenden Schichten wie Transversus abdominis oder Beckenboden.
💡 Tipp: Funktionelle Übungen bevorzugen, die Tiefe und Stabilität fördern.

⚠️ Fehlende Grundspannung in der Rumpfmitte
→ Ein durchhängender Rücken beim Plank oder Hohlkreuz beim Dead Bug reduziert den Effekt und erhöht das Risiko für Rückenschmerzen.
💡 Tipp: Bauchnabel leicht einziehen, Becken stabilisieren, Spannung bewusst halten.

Zu schnelle Steigerung der Intensität
→ Wer ohne Technikgrundlage zu viel will, riskiert fehlerhafte Bewegungen.
💡 Tipp: Technik vor Tempo – lieber langsam und präzise als schnell und unsauber.

Jetzt starten – mit gezieltem Core Training zu mehr Stabilität & Leistungsfähigkeit

Ob Rückenschmerzen, instabile Körperhaltung oder Leistungsplateau beim Sport – ein funktionell starker Core ist die Grundlage für Bewegung, Stabilität und Wohlbefinden. In unserer Privatpraxis Gabriel Dabbagh entwickeln wir individuelle Trainings- und Therapiepläne, die gezielt Ihre Körpermitte stärken, muskuläre Dysbalancen ausgleichen und Beschwerden langfristig vorbeugen.

Unsere Expertinnen und Experten unterstützen Sie mit wissenschaftlich fundierten Strategien: von der Analyse Ihrer Rumpfmuskulatur über das passende Core Training bis hin zur Einbindung in ein ganzheitliches Bewegungskonzept. Egal ob nach Verletzung, zur Prävention oder als Teil Ihrer Alltagsfitness – wir begleiten Sie mit Kompetenz und Praxisnähe.

👉 Jetzt Termin vereinbaren – für mehr Körperkontrolle, bessere Haltung und ein Training, das wirklich wirkt.

Häufig gestellte Fragen zum Core Training

Was genau ist Core Training?

Core Training umfasst Übungen, die gezielt die sogenannten Core Muskeln ansprechen. Dazu zählen die tiefe Bauchmuskulatur, die Rückenstrecker, die Beckenbodenmuskulatur sowie weitere stabilisierende Muskelgruppen rund um Wirbelsäule und Becken. Das Training verbessert die Rumpfstabilität, entlastet Gelenke und fördert eine aufrechte Körperhaltung – im Alltag wie im Sport.

Was ist die beste Core-Übung?

Es gibt nicht die eine beste Übung, aber Plank, Side Plank, Bird Dog, Dead Bug und Glute Bridge zählen zu den effektivsten Klassikern. Sie trainieren mehrere Muskelgruppen gleichzeitig, fördern die Rumpfstabilität und eignen sich auch für Einsteiger.

Wie oft sollte man Core Training machen?

Empfohlen werden zwei bis drei Einheiten pro Woche mit 15 bis 25 Minuten Dauer. Entscheidend ist nicht die Menge an Wiederholungen, sondern die korrekte Technik und Regelmäßigkeit. Auch kurze tägliche Einheiten können langfristig spürbare Effekte bringen.

Welche fünf Übungen sollte man jeden Tag machen?

Diese fünf Übungen decken die zentralen Bereiche der Core-Muskulatur ab und lassen sich leicht in den Alltag integrieren:
Plank
Side Plank
Bird Dog
Glute Bridge
Dead Bug

Physiotherapeut Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh ist ein staatlich geprüfter Physiotherapeut mit einem nahezu unerschöpflichen Erfahrungsschatz.

Durch seine Tätigkeit bei den Fußballern des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers konnte er seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau weiterentwickeln.

Seit September 2014 führt er seine eigene Privatpraxis und bietet für jedes körperliche Problem die passende und wohltuende Lösung an.

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