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Gesundheit

Die besten Schulter Übungen für mehr Stabilität und weniger Schmerzen

Gabriel Dabbagh Physiotherapeut
Gabriel Dabbagh
15.07.2025
7 Min. Lesezeit
Schulter Übungen Titelbild. Eine Frau macht Schulter Übungen und streckt ihren rechten Arm nach vorn wärend sie mit dem linken an ihre Schulter greift..

Das Wichtigste in Kürze

Gezielte Schulterübungen helfen nicht nur beim Muskelaufbau, sondern sind essenziell für ein stabiles Schultergelenk, die Linderung von Schulterschmerzen und eine gesunde Haltung.

Besonders im Büroalltag, bei einseitiger Belastung oder nach einer Verletzung können einfache, aber effektive Übungen zu Hause oder im Fitnessstudio einen entscheidenden Unterschied machen.
Dieser Beitrag stellt die besten Schulterübungen vor – für mehr Beweglichkeit, weniger Spannung und ein kräftiges Zusammenspiel von Muskulatur, Körper und Geist.

Warum Schultertraining wichtig ist

Die Schulter ist eines der beweglichsten, aber auch verletzungsanfälligen Gelenke des Körpers. Alltag, Schonhaltungen, Bewegungsmangel und Belastungen – etwa durch schweres Heben, Arbeiten über Schulterhöhe oder Fehlhaltungen – bringen das empfindliche System aus dem Gleichgewicht.

Mögliche Folgen:

  • Schmerzen in Schulter, Nackenmuskulatur und Rücken
  • Einschränkungen im Alltag, zum Beispiel beim Anziehen oder Heben
  • Chronische Beschwerden durch fehlerhafte Belastung

Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Schultertraining können Sie präventiv gegensteuern oder gezielt rehabilitieren.

Das Schultergelenk verstehen: Warum es so anfällig für Schmerzen und Instabilität ist

Das Schultergelenk verbindet den Oberarm mit dem Rumpf und wird nicht primär durch Knochen, sondern vor allem durch Muskulatur, Sehnen und Bänder stabilisiert. Diese anatomische Besonderheit – die flache Gelenkpfanne unter dem Schulterdach – ermöglicht zwar eine enorme Beweglichkeit, macht das Gelenk aber auch empfindlich für Fehlbelastungen.

Schon kleine Veränderungen in der Position von Ellenbogen oder Schulterblatt können zu Dysbalancen führen. Ein häufiger Auslöser ist ein einseitiger Trainingsplan, der Druck auf das Gelenk ausübt, ohne die stabilisierenden Muskelgruppen gleichmäßig zu stärken.

Auch im Alltag passiert das schneller, als viele denken – etwa wenn regelmäßig eine schwere Flasche auf einer Seite getragen wird. Die Folge sind Spannungen, Schmerzen und langfristig sogar Bewegungseinschränkungen. Deshalb ist es essenziell, beim Schultertraining nicht nur die Arme zu bewegen, sondern auch die stabilisierende Bauch- und Rückenmuskulatur in das Training einzubeziehen.

Top 5 Schulterübungen für zu Hause – ganz ohne Equipment

Ein effektives Training benötigt nicht zwingend Geräte. Mit den folgenden Grundübungen können Sie Ihre Schultermuskulatur ganz einfach auf dem Boden oder im Stehen kräftigen – nur mit dem eigenen Körpergewicht oder einer Wasserflasche.

Armkreisen

Ausgangsposition: Stellen Sie sich aufrecht hin, die Knie sind leicht gebeugt. Strecken Sie die Arme seitlich auf Schulterhöhe aus.
Ausführung: Kreisen Sie die Arme langsam nach vorne, anschließend nach hinten – jeweils 10 bis 15 Wiederholungen. Die Bewegung sollte aus dem Schultergelenk erfolgen, nicht aus den Unterarmen.
Effekt: Verbessert die Beweglichkeit, fördert die Durchblutung unter dem Schulterdach und lockert verspannte Muskulatur.

Frau mit ausgestreckten Armen führt langsame Kreisbewegungen aus, um die Schultern zu mobilisieren. Die Bewegungsrichtung ist durch Pfeile dargestellt.

Wand-Engel

Ausgangsposition: Lehnen Sie sich mit dem Rücken an eine Wand. Auch Kopf, Schultern und Bauch bleiben in Kontakt. Die Arme befinden sich angewinkelt in einer W-Form an der Wand.
Ausführung: Gleiten Sie langsam mit den Armen nach oben, dann wieder zurück – ohne den Kontakt zur Wand zu verlieren.
Effekt: Kräftigt die tiefen Muskeln zwischen den Schulterblättern, verbessert die Haltung und verhindert kompensierende Fehlhaltungen.

Frau steht aufrecht mit dem Rücken zur Wand, hebt beide Arme seitlich in U-Form und bewegt sie kontrolliert nach oben. Ziel ist die Aktivierung der Schulter- und Rückenmuskulatur.

Pendelbewegung

Ausgangsposition: Beugen Sie sich leicht nach vorn, zum Beispiel abgestützt mit einer Hand auf einem Tisch. Der andere Arm hängt locker nach unten.
Ausführung: Lassen Sie den Arm passiv kreisen oder vor- und zurückschwingen. Etwa 30 Sekunden pro Richtung genügen.
Effekt: Entlastet das Schultergelenk, reduziert Druck und ist besonders wohltuend bei Schmerzen oder nach einer Verletzung.

Frau beugt sich leicht nach vorne und lässt die Arme locker schwingen. Die Pendelbewegung dient der Schulterentspannung und Mobilisation.

Y-Raises

Ausgangsposition: Legen Sie sich in Bauchlage auf eine Matte. Die Arme sind schräg nach vorne ausgestreckt und bilden ein Y. Die Stirn ruht locker auf dem Boden.
Ausführung: Heben Sie die Arme leicht an, halten Sie die Position 2 bis 3 Sekunden und senken Sie sie kontrolliert wieder ab.
Effekt: Aktiviert die tiefe Rückenmuskulatur, fördert die Stabilität im Oberkörper und unterstützt die aufrechte Haltung.

Frau liegt auf dem Bauch und hebt die Arme angewinkelt in Y-Form an, um die Schultermuskulatur gezielt zu kräftigen. Bewegungsrichtung ist durch Pfeile markiert.

Handtuchziehen hinter dem Rücken

Ausgangsposition: Stellen Sie sich aufrecht hin und halten Sie ein Handtuch hinter dem Rücken – eine Hand greift von oben, die andere von unten.
Ausführung: Ziehen Sie mit der oberen Hand sanft nach oben, bis eine Dehnung im unteren Arm und Ellenbogenbereich spürbar ist. Danach Seitenwechsel.
Effekt: Dehnt Schultern und Arme und verbessert die Flexibilität in Bewegungen, die im Alltag oft vernachlässigt werden – etwa beim Anziehen einer Jacke.

Frau zieht mit beiden Händen ein Handtuch hinter dem Rücken nach oben und unten, um die Beweglichkeit der Schultergelenke zu verbessern.

⚠️ Wichtig

Führe jede Schulterübung bewusst, langsam und ohne Schwung aus. Wiederhole jede Bewegung etwa 10–15 Mal, in 2–3 Durchgängen.

Schulterübungen mit Equipment: Für Fortgeschrittene und Fitnessfans

Sobald die Beweglichkeit wiederhergestellt ist und erste Spannungen reduziert wurden, können Sie Ihre Schultermuskulatur gezielt mit Hilfsmitteln wie einem Theraband, Kurzhanteln oder einer Langhantel stärken.

Gerätegestützte Übungen im Überblick:

  • Seitheben mit Kurzhanteln: Fördert den Muskelaufbau im Bereich der Schultern, insbesondere des Deltamuskels.
  • Face Pulls am Kabelzug: Kräftigt die hintere Schultermuskulatur und hilft dabei, Haltungsschwächen auszugleichen.
  • Überzüge mit Wasserflasche oder Theraband: Verbessern die Stabilität im gesamten Oberkörper und fördern die Schulterbeweglichkeit.
  • Schulterdrücken mit Langhantel (nur bei Schmerzfreiheit): Eine komplexe Übung zur Kraftentwicklung, die jedoch korrekt ausgeführt werden sollte.
Vier verschiedene Übungen zur Kräftigung der Schultermuskulatur mit Equipment: Kurzhanteln, Widerstandsband, Wasserflasche und Langhantel. Jede Bewegung ist mit Pfeilen visualisiert.

Diese Übungen sollten Teil eines strukturierten Trainingsplans sein – mit korrekter Technik, ausreichender Dauer und idealerweise unter professioneller Anleitung, um Verletzungen vorzubeugen.

Die häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen – und wie Übungen helfen

Hinter den meisten Beschwerden stecken nicht plötzliche Traumata, sondern Dysbalancen durch einseitige Belastungen oder Schonhaltungen.

Typische Auslöser:

  • Sitzende Tätigkeiten mit Rundrücken
  • Tragen schwerer Taschen einseitig
  • Fehlbelastung durch falsches Hanteltraining
  • Rehabilitation nach Operation oder Unfall

Durch gezielte Schulter Übungen werden nicht nur Muskeln, sondern auch Sehnen, Bänder und das Schultergelenk gestärkt. So lässt sich der Körper in eine natürliche, schmerzfreie Bewegung zurückführen – Schritt für Schritt.

So integrieren Sie Schultertraining in Ihren Alltag

Nicht jede Person hat täglich Zeit für ein umfassendes Trainingsprogramm. Doch gerade im hektischen Alltag oder im Büro ist gezielte Bewegung essenziell, um Haltungsschäden und Verspannungen entgegenzuwirken.

Alltagstaugliche Ideen für mehr Bewegung:

  • Direkt nach dem Aufstehen: 5 Minuten Mobilisation mit Armkreisen und Schulteröffnern
  • Im Büro: Achten Sie auf eine aufrechte Haltung und ziehen Sie zwischendurch bewusst die Schulterblätter nach hinten
  • Beim Telefonieren: Nutzen Sie die Zeit für sanfte Dehnübungen mit dem Arm hinter dem Rücken
  • Am Abend: Entspannungseinheiten mit dem Theraband oder leichtes Seitheben mit einer Wasserflasche

💡 Tipp

Kombiniere Schultertraining mit leichtem Rückentraining, um die gesamte Körperhaltung zu stabilisieren – von den Beinen bis zum Kopf.

Worauf Sie beim Schultertraining achten sollten

Schulterübungen sind effektiv – aber nur, wenn Sie sie richtig ausführen. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen dabei, das Maximum aus Ihrem Training herauszuholen:

  • Vergessen Sie das Aufwärmen nicht. Kalte Muskeln sind anfälliger für Verletzungen.
  • Trainieren Sie niemals in den Schmerz hinein. Bei starken Beschwerden sollten Sie sofort eine Ärztin, einen Arzt oder eine Physiotherapeutin bzw. einen Physiotherapeuten aufsuchen.
  • Achten Sie auf eine saubere Technik. Qualität geht vor Quantität – acht kontrollierte Wiederholungen sind besser als zwanzig unsaubere.
  • Trainieren Sie beide Seiten gleichmäßig. Auch wenn nur eine Schulter schmerzt, benötigt die andere Seite ebenso Stabilität und Kräftigung.
  • Setzen Sie auf Regelmäßigkeit. Täglich zehn Minuten Training sind wirksamer als eine einzelne, intensive Einheit pro Woche.

Wann Sie besser pausieren sollten

Manchmal ist Entspannung wichtiger als Aktivität. Legen Sie eine Pause ein, wenn:

  • akute Schmerzen bei Bewegung auftreten
  • eine Schwellung oder Überhitzung in der Schulter besteht
  • ein bekanntes Impingement-Syndrom oder eine Entzündung (zum Beispiel des Schleimbeutels) vorliegt
  • Taubheitsgefühle in der Hand oder im Unterarm spürbar sind

In diesen Fällen ist eine ärztliche Abklärung notwendig – vor allem, um strukturelle Schäden im Schultergelenk auszuschließen und die richtige Therapie einzuleiten.

Schulterübungen als Schlüssel zur Schmerzfreiheit

Ob zur Vorbeugung, im Rahmen der Rehabilitation oder zur allgemeinen Kräftigung – gezielte Schulterübungen sind ein wichtiger Bestandteil für mehr Stabilität und ein besseres Körpergefühl. Mit regelmäßigem Training, etwas Geduld und der richtigen Technik lassen sich viele Beschwerden lindern und eine dauerhafte Schonhaltung vermeiden.

Jetzt aktiv werden!

Bevor aus gelegentlichen Verspannungen chronische Schulterschmerzen entstehen, lohnt sich ein genauer Blick auf Ihre Bewegungsgewohnheiten. In der Privatpraxis Gabriel Dabbagh analysieren wir die Ursachen Ihrer Beschwerden und erstellen einen individuellen Trainingsplan – angepasst an Ihre Ziele, Ihren Alltag und Ihre Schultersituation.

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Physiotherapeut Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh ist ein staatlich geprüfter Physiotherapeut mit einem nahezu unerschöpflichen Erfahrungsschatz.

Durch seine Tätigkeit bei den Fußballern des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers konnte er seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau weiterentwickeln.

Seit September 2014 führt er seine eigene Privatpraxis und bietet für jedes körperliche Problem die passende und wohltuende Lösung an.

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