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Gesundheit

Physiotherapie Schwangerschaft: Beschwerden gezielt lindern

Gabriel Dabbagh Physiotherapeut
Gabriel Dabbagh
10.01.2025
6 Min Lesezeit
Eine schwangere Frau macht mit einer Fitnessbetreuerin eine Übung mit Hanteln.

Das Wichtigste in Kürze

Die Schwangerschaft bringt zahlreiche körperliche Veränderungen mit sich, die oft zu Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Problemen mit der Haltung führen. Physiotherapie bietet werdenden Müttern eine effektive Möglichkeit, diese Beschwerden zu lindern und die Gesundheit von Mutter und Baby zu fördern. Mit individuell angepassten Übungen kann die Beckenbodenmuskulatur gestärkt, die Statik des Körpers verbessert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden. Physiotherapie ist sowohl bei akuten Beschwerden als auch präventiv einsetzbar und hilft, den Körper auf die Geburt und die Rückbildung vorzubereiten.

Warum Physiotherapie während der Schwangerschaft wichtig ist

Während der Schwangerschaft durchläuft der weibliche Körper enorme Veränderungen. Das wachsende Baby führt zu einer Verschiebung des Körperschwerpunkts, wodurch die Statik des Körpers und die Haltung beeinflusst werden. Dies kann häufig zu Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen, Schmerzen im Beckenbereich und Druckgefühl führen.

Physiotherapie hilft dabei, diese Beschwerden gezielt zu lindern und den Körper zu stabilisieren. Besonders wichtig ist sie, um:

  • Rückenbeschwerden zu reduzieren: Mit gezielten Techniken und Übungen können Verspannungen gelöst und die Muskulatur gestärkt werden.
  • Die Beckenbodenmuskulatur zu unterstützen: Diese spielt eine zentrale Rolle in der Schwangerschaft und Geburt. Eine gute Beckenbodenstabilität hilft, spätere Probleme wie Inkontinenz zu vermeiden.
  • Die Beweglichkeit zu erhalten: Physiotherapie hilft, Einschränkungen in Gelenken und Muskeln vorzubeugen, die durch das zusätzliche Gewicht entstehen können.
  • Das Wohlbefinden zu steigern: Regelmäßige physiotherapeutische Betreuung fördert die Entspannung und verbessert die Lebensqualität der Mutter.

Physiotherapie ist somit nicht nur eine wirksame Hilfe bei bestehenden Beschwerden, sondern trägt auch präventiv dazu bei, den Körper optimal auf die Geburt vorzubereiten.

Eine Grafik über Physiotherapie in der Schwangerschaft, die vier wichtige Vorteile zeigt: Reduzierung von Rückenschmerzen, Erhaltung der Beweglichkeit, Unterstützung der Beckenbodenmuskulatur und Steigerung des Wohlbefindens.

Wann ist Physiotherapie in der Schwangerschaft erlaubt?

Grundsätzlich ist Physiotherapie während der gesamten Schwangerschaft erlaubt und kann sowohl präventiv als auch bei bestehenden Beschwerden angewendet werden. Dennoch gibt es bestimmte Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, um die Sicherheit von Mutter und Baby zu gewährleisten.

Medizinische Voraussetzungen und Empfehlungen

  • Abklärung mit dem Frauenarzt: Bevor mit Physiotherapie begonnen wird, sollte der Frauenarzt oder die Frauenärztin konsultiert werden. Besonders bei Risikoschwangerschaften, wie bei einer Mehrlingsschwangerschaft oder vorzeitigen Wehen, ist Vorsicht geboten.
  • Individuelle Anpassung: Jede Schwangere ist einzigartig. Ein erfahrener Physiotherapeut passt die Behandlungen individuell an, um mögliche Risiken zu minimieren.
  • Kombination mit anderen Behandlungen: Bei starken Beschwerden, wie etwa im Bereich des Beckens oder der Wirbelsäule, kann Physiotherapie mit Osteopathie oder anderen Therapiemethoden kombiniert werden.

Wann Sie vorsichtig sein sollten

  • Akute Risiken: Physiotherapie sollte vermieden werden, wenn Blutungen, eine Plazenta-Prävia oder andere Schwangerschaftskomplikationen bestehen.
  • Schmerzen während der Therapie: Jede Übung oder Behandlung, die Schmerzen verursacht, sollte sofort angepasst oder abgebrochen werden.
  • Fortgeschrittene Schwangerschaft: Im dritten Trimester müssen bestimmte Übungen vermieden werden, die Druck auf den Bauch oder die Beckenregion ausüben.

Physiotherapie in der Schwangerschaft ist eine sichere und effektive Methode zur Gesundheitsförderung, solange sie an die individuellen Bedürfnisse und die medizinischen Voraussetzungen angepasst wird.

Eine Grafik, die zeigt, wann Physiotherapie in der Schwangerschaft erlaubt ist, mit medizinischen Empfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen bei Risiken wie Plazenta-Prävia.

Wie wird Physiotherapie in der Schwangerschaft verordnet?

Die Verordnung von Physiotherapie während der Schwangerschaft erfolgt in der Regel durch den Frauenarzt, den Orthopäden oder bei Bedarf durch einen Allgemeinmediziner. Die Therapie wird speziell auf die Bedürfnisse von Schwangeren abgestimmt und kann sowohl bei akuten Beschwerden als auch präventiv eingesetzt werden.

Rolle des Frauenarztes und Orthopäden

Frauenärzte sind häufig die ersten Ansprechpartner, wenn es um Schwangerschaftsbeschwerden geht. Sie können Physiotherapie verordnen, wenn Beschwerden wie Rückenschmerzen, Schwierigkeiten mit der Körperhaltung oder Probleme im Beckenbereich auftreten.
Orthopäden hingegen sind oft bei spezifischen Beschwerden wie Gelenkschmerzen oder Problemen mit der Wirbelsäule gefragt.

Kann ich ohne Rezept zur Physiotherapie?

Physiotherapie kann in manchen Fällen auch ohne ärztliche Verordnung durchgeführt werden. Besonders in privaten Praxen besteht die Möglichkeit, direkt eine Behandlung zu vereinbaren. Dennoch ist es ratsam, vorher ärztlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass die Therapie für Mutter und Baby unbedenklich ist.

Vorteile der Verordnung

Eine verordnete Physiotherapie bietet zahlreiche Vorteile:

  • Sie wird individuell auf die Beschwerden der Frau abgestimmt.
  • Die Kosten können – je nach Versicherung – ganz oder teilweise übernommen werden.
  • Frauen erhalten gezielte Unterstützung bei der Linderung von Schmerzen und der Vorbereitung auf die Geburt.

Die richtige Verordnung stellt sicher, dass Physiotherapie effektiv und sicher eingesetzt werden kann, um das Wohlbefinden der Mutter während der Schwangerschaft zu fördern.

Welche Übungen sind in der Schwangerschaft sinnvoll?

Schwangere Frauen profitieren von gezielten Übungen, die den Körper auf die Herausforderungen der Schwangerschaft vorbereiten und Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Verspannungen lindern. Diese Übungen stärken wichtige Muskelgruppen und fördern das Wohlbefinden.

Sanfte Bewegungen zur Stärkung des Rückens

Der Rücken ist während der Schwangerschaft einer enormen Belastung ausgesetzt. Übungen wie sanfte Dehnungen, das Katzen-Kuh-Hohlkreuz oder unterstützende Übungen mit einem Gymnastikball können helfen, Verspannungen zu lösen und die Wirbelsäule zu entlasten.

Beckenbodenübungen für Stabilität

Ein starker Beckenboden ist essenziell für die Gesundheit von Mutter und Baby. Übungen wie das gezielte Anspannen und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur oder Atemübungen helfen, die Muskulatur zu kräftigen. Dies kann nicht nur die Geburt erleichtern, sondern auch späteren Beschwerden wie Inkontinenz vorbeugen.

Weitere Tipps für schwangere Frauen

Neben Rückenschule und Beckenbodenübungen sollten Schwangere auch auf achtsame Bewegungsformen wie Yoga oder Schwimmen setzen. Diese fördern die Durchblutung und helfen, das Gewebe geschmeidig zu halten. Wichtig ist jedoch, alle Übungen mit dem Physiotherapeuten abzusprechen, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.

Gut angeleitete Physiotherapie sorgt dafür, dass schwangere Frauen sich fit und entspannt fühlen und mit gestärktem Körper die Geburt angehen können.

Was sollte in der Schwangerschaft nicht trainiert werden?

Während der Schwangerschaft ist es wichtig, Übungen und Bewegungen zu vermeiden, die den Körper übermäßig belasten oder Risiken für Mutter und Baby darstellen. Dazu gehören vor allem Aktivitäten, die Druck auf den Bauch ausüben, plötzliche Bewegungen erfordern oder das Gleichgewicht stark beanspruchen.

Übungen mit starker Rumpfrotation oder schwerem Krafttraining sollten unbedingt vermieden werden, da sie die Wirbelsäule und den Beckenboden unnötig belasten können. Ebenso ist Vorsicht bei Sportarten geboten, bei denen das Sturzrisiko erhöht ist, wie beispielsweise Reiten, Skifahren oder Kontaktsportarten.

Ein weiteres Risiko entsteht durch Übungen, die lange Zeit in Rückenlage durchgeführt werden, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft. In dieser Position kann das Gewicht der Gebärmutter die Blutversorgung beeinträchtigen und zu Schwindel oder Unwohlsein führen.

Die wichtigste Regel für Schwangere: Hören Sie auf Ihren Körper! Bei Schmerzen, Unwohlsein oder ungewöhnlichen Symptomen sollte eine Übung sofort abgebrochen und Rücksprache mit dem Physiotherapeuten oder Arzt gehalten werden.

Gesund durch die Schwangerschaft mit Physiotherapie

Physiotherapie ist ein wertvoller Begleiter für schwangere Frauen, um Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Beckenbodenschwäche zu lindern und die Gesundheit von Mutter und Baby zu fördern. Mit individuell angepassten Übungen und sanften Techniken stärkt die Therapie den Körper und bereitet ihn optimal auf die Geburt und die Rückbildungsphase vor.

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Physiotherapeut Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh ist ein staatlich geprüfter Physiotherapeut mit einem nahezu unerschöpflichen Erfahrungsschatz.

Durch seine Tätigkeit bei den Fußballern des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers konnte er seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau weiterentwickeln.

Seit September 2014 führt er seine eigene Privatpraxis und bietet für jedes körperliche Problem die passende und wohltuende Lösung an.

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