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Gesundheit

Schleimbeutelentzündung Knie: Ursachen, Symptome & moderne Behandlung

Gabriel Dabbagh Physiotherapeut
Gabriel Dabbagh
30.10.2025
9 Min. Lesezeit
Frau hält schmerzendes Knie – mögliche Schleimbeutelentzündung im Bereich der Kniescheibe

Das Wichtigste in Kürze:

Eine Schleimbeutelentzündung am Knie (med. Bursitis oder Bursitis praepatellaris) ist eine schmerzhafte Entzündung eines oder mehrerer Schleimbeutel im Bereich des Kniegelenks. Diese kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Gleitlager sorgen normalerweise dafür, dass Sehnen, Muskeln und Knochen reibungslos aneinander vorbeigleiten können. Werden sie jedoch durch Überlastung, Stöße (z. B. beim Arbeiten im Knien) oder Infektionen gereizt, kann es zur Entzündung kommen.

Typische Symptome sind eine sichtbare Schwellung, Druckschmerz über der Kniescheibe, gelegentlich auch Erwärmung und Bewegungseinschränkungen. Je nach Ursache unterscheidet man zwischen verschiedenen Formen, z. B. der Bursitis infrapatellaris (unterhalb der Kniescheibe) oder der Bursitis praepatellaris (vor der Kniescheibe).

Die Behandlung erfolgt meist konservativ, mit Schonung, Kühlung, entzündungshemmenden Medikamenten und ggf. gezielter Physiotherapie. In seltenen Fällen – etwa bei bakterieller Infektion oder chronischem Verlauf – kann auch eine Punktion oder Operation erforderlich sein.

Was ist eine Schleimbeutelentzündung im Knie?

Eine Schleimbeutelentzündung im Knie – medizinisch als Bursitis praepatellaris oder Bursitis infrapatellaris bezeichnet – ist eine entzündliche Reaktion eines der Schleimbeutel rund um das Kniegelenk. Schleimbeutel sind mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Hohlräume, die als natürliche Puffer zwischen Sehnen, Muskeln und Knochen dienen. Ihre Aufgabe: Reibung mindern, Druck verteilen und schmerzhafte Belastungsspitzen abfedern.

Ist ein Schleimbeutel entzündet, produziert er übermäßig Flüssigkeit, schwillt an und verursacht Schmerzen – meist direkt unter oder über der Kniescheibe.
Unterschieden werden zwei Hauptformen:

  • Bursitis praepatellaris:
    Entzündung des Schleimbeutels vor der Kniescheibe (z. B. durch längeres Knien)
  • Bursitis infrapatellaris:
    Entzündung unterhalb der Kniescheibe, häufig durch Überlastung der Patellasehne

Beide Formen sind relativ häufig und können sowohl akut als auch chronisch verlaufen.

💡 Was ist ein Schleimbeutel?

Schleimbeutel (Bursae) sind flüssigkeitsgefüllte Polster, die sich zwischen Sehnen, Muskeln, Knochen oder Haut befinden. Sie dienen als Gleitlager und sorgen dafür, dass Gewebe bei Bewegung nicht aneinander reibt. Im Knie gibt es mehrere dieser Strukturen – insbesondere vor, unter und hinter der Kniescheibe.

Ursachen: Wie entsteht eine Bursitis im Knie?

Eine Schleimbeutelentzündung am Knie kann viele Ursachen haben – oft sind es mechanische Reize, die zu einer Reizung und anschließenden Entzündung der Schleimbeutel führen. Besonders betroffen sind Personen, die regelmäßig in kniender Position arbeiten, Sport mit hoher Belastung auf das Kniegelenk treiben oder eine direkte Verletzung erleiden.

Häufige Auslöser für eine Schleimbeutelentzündung im Knie

UrsacheBeschreibung
Dauerhafte Überlastungz. B. langes Arbeiten im Knien (Teppichleger, Fliesenleger)
Sturz auf das KniePrellungen oder kleine Verletzungen führen zur Reizung des Schleimbeutels
Chronische Reibungz. B. durch schlecht passende Knieorthesen oder Fehlstellungen
Infektion (septische Bursitis)Eindringen von Bakterien z. B. über kleine Hautverletzungen
Rheumatische ErkrankungenAutoimmunreaktionen können die Schleimbeutel dauerhaft entzünden

In der Praxis sind zwei Patientengruppen besonders häufig betroffen:

  • Handwerker, Pflegekräfte, Bodenverleger: durch wiederholte Belastung und Arbeit in gebeugter Haltung
  • Sportler: durch intensive Kniebelastung, z. B. beim Volleyball, Ringen oder Krafttraining

Symptome einer Schleimbeutelentzündung am Knie

Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) im Knie macht sich in der Regel durch sichtbare Schwellungen, Schmerzen bei Belastung und eine erhöhte Druckempfindlichkeit rund um das Kniegelenk bemerkbar. Besonders häufig betroffen ist die Region vor oder unterhalb der Kniescheibe – je nachdem, ob es sich um eine Bursitis praepatellaris oder infrapatellaris handelt.

Gerade bei Berufen mit hoher Kniebelastung – Stichwort „Teppichleger-Knie“ – treten die Beschwerden häufig wiederholt auf. Auch Sportler oder Patienten mit bereits bestehenden Kniegelenksproblemen, etwa im Bereich der Knorpel oder Sehnen, sind besonders anfällig.

Typische Symptome im Überblick:

  • Deutliche Schwellung über dem betroffenen Schleimbeutel
  • Wärmegefühl und Druckschmerz – oft punktuell lokalisierbar
  • Bewegungseinschränkung, insbesondere beim Beugen
  • Flüssigkeitsansammlung im Schleimbeutel spürbar
  • Knieschmerzen bei alltäglicher Belastung (Treppensteigen, Knien)

⚠️ Wann eine Schleimbeutelentzündung ärztlich abgeklärt werden muss

Treten zusätzlich zur Schwellung Fieber, starke Rötung oder ein schneller Flüssigkeitsanstieg auf, kann eine septische Bursitis vorliegen – eine bakterielle Entzündung des Schleimbeutels. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt oder eine orthopädische Fachklinik aufgesucht werden, um Gelenkbeteiligungen zu vermeiden.

Diagnose: So wird eine Bursitis im Knie erkannt

Eine Schleimbeutelentzündung im Knie sollte ärztlich abgeklärt werden, wenn das Gelenk geschwollen ist, schmerzt oder die Bewegung eingeschränkt ist. Denn nicht jede sichtbare Veränderung geht auf eine Bursitis zurück – auch Reizungen der Sehnen, Arthrose, Rheuma oder Schäden an Muskeln und Knorpelstrukturen können ähnliche Beschwerden verursachen.

Die wichtigsten Schritte der Diagnose:

  1. Anamnese
    – Erfassung von Dauer, Art und Verlauf der Beschwerden
  2. Körperliche Untersuchung
    – Abtasten der Schleimbeutelregion, Prüfung auf Überwärmung oder Druckschmerz
  3. Bildgebende Verfahren
    Ultraschall: zur Darstellung entzündlicher Flüssigkeit
    MRT: bei Verdacht auf tiefere oder zusätzliche Gelenkstrukturen
  4. Punktion
    – Bei Verdacht auf bakterielle Infektion wird Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel entnommen und im Labor analysiert

💡 Info: Wärme oder Ruhigstellung?

In der akuten Phase der Sehnenscheidenentzündung hilft oft kurzfristige Ruhigstellung – z. B. mithilfe von Bandagen. Wärmeanwendungen fördern hingegen in der subakuten Phase die Durchblutung und helfen, verspannte Muskeln zu lockern. Beide Maßnahmen sollten nur zeitlich begrenzt und in Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden.

Behandlung: Was hilft bei einer Schleimbeutelentzündung im Knie?

Die Behandlung einer Schleimbeutelentzündung im Knie richtet sich nach dem Ursprung der Beschwerden, dem Schweregrad der Entzündung und der individuellen Belastungssituation. In den meisten Fällen genügt eine konservative Therapie – also ohne Operation – die bereits nach wenigen Tagen spürbare Linderung verschaffen kann.

Ziel ist es, den entzündeten Schleimbeutel zu entlasten, die Flüssigkeit im Gewebe zu reduzieren und die Beweglichkeit des Kniegelenks langfristig zu erhalten.

Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

MaßnahmeBeschreibung
Schonung & EntlastungVermeidung von knienden Tätigkeiten und direktem Druck auf das betroffene Bein
KühlenMehrmals täglich mit Kühlpacks (nicht direkt auf die Haut)
Polster & KissenEinsatz weicher Unterlagen bei Arbeit im Knien
Medikamente (NSAR)Ibuprofen, Diclofenac oder Etoricoxib zur Entzündungshemmung
Physiotherapie & ÜbungenAnleitung durch erfahrene Therapeuten zur Mobilisierung ohne Reizung
PunktionAbsaugen überschüssiger Flüssigkeit in der Klinik bei starker Schwellung
OP (Bursektomie)Selten nötig – z. B. bei chronischer oder eitriger Bursitis

Schleimbeutelentzündung im Knie gezielt vorbeugen

Die gute Nachricht: Viele Schleimbeutelentzündungen lassen sich vermeiden, wenn Risikofaktoren frühzeitig erkannt und einfache Maßnahmen in den Alltag integriert werden.

Ob im Beruf, beim Sport oder bei alltäglichen Tätigkeiten – entscheidend ist, das Kniegelenk gezielt zu entlasten und gleichzeitig durch moderate Bewegung gesund zu erhalten.

So beugen Sie einer Bursitis im Knie effektiv vor:

  • Arbeiten im Knien vermeiden oder gut polstern (z. B. mit Kniekissen oder Knieschonern)
  • Wiederholte Druckbelastung auf die Kniescheibe reduzieren – etwa durch Positionswechsel
  • Regelmäßige Dehnübungen für Oberschenkel, Waden und Gesäß zur Entlastung von Muskeln und Sehnen
  • Auf intakte Haut über dem Knie achten, um Infektionen vorzubeugen
  • Gesunde Belastung im Alltag anstreben – z. B. durch gelenkschonendes Krafttraining oder Aquafitness

💡Tipp: Wer bereits eine Bursitis hatte, sollte besonders aufmerksam auf erste Symptome achten – vor allem, wenn der Schleimbeutel mehr als 3 mal entzündet war. In diesen Fällen ist die Rücksprache mit einer orthopädischen Fachpraxis oder Gelenk Klinik ratsam, um gezielt vorbeugende Maßnahmen zu planen.

Jetzt handeln – Beschwerden frühzeitig abklären und gezielt vorbeugen

Eine Schleimbeutelentzündung im Knie ist meist gut behandelbar – vorausgesetzt, die Ursache wird rechtzeitig erkannt. In unserer Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie liegt der Schwerpunkt auf funktionellen Therapiekonzepten, mit denen sich Beschwerden nachhaltig lindern lassen – vom ersten Verdacht auf eine Bursitis im Kniegelenk bis hin zur gezielten Nachsorge.

Ob akute Schwellung, wiederkehrende Belastungsschmerzen oder bereits eine chronische Reizung im Bereich der Bursa unterhalb der Kniescheibe – wir begleiten Sie mit individuell abgestimmten Maßnahmen, bei denen Ihr Alltag, Ihre Gesundheit und Ihre Beweglichkeit im Mittelpunkt stehen.

👉 Jetzt Termin vereinbaren für eine präzise Diagnose, nachhaltige Therapie und effektive Vorbeugung einer erneuten Schleimbeutelentzündung im Knie.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert eine Schleimbeutelentzündung im Knie?

In unkomplizierten Fällen klingt eine Schleimbeutelentzündung meist innerhalb von 1–2 Wochen ab – vorausgesetzt, das Knie wird frühzeitig geschont und gezielt behandelt. Chronische Verläufe oder bakterielle Entzündungen können deutlich länger dauern.

Wie kann man einer Schleimbeutelentzündung im Knie vorbeugen?

Vermeiden Sie wiederholte Belastung, kniendes Arbeiten ohne Polsterung und direkte Reibung auf der Haut über der Kniescheibe. Beweglichkeitsübungen, gelenkschonende Sportarten und ergonomische Maßnahmen im Beruf helfen, das Risiko deutlich zu senken.

Woran erkennt man eine Schleimbeutelentzündung?

Typisch sind Schwellung, Druckempfindlichkeit und Erwärmung im Bereich des Schleimbeutels – häufig direkt über dem Kniegelenk oder in der Kniekehle. Bei starken Beschwerden oder wiederholtem Auftreten sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Wann muss eine Bursitis im Knie operiert werden?

Nur wenn konservative Maßnahmen keinen Erfolg bringen oder die Schleimbeutelentzündung mehrfach wiederkehrt. Auch bei bakteriell infizierten Schleimbeuteln ist ein operativer Eingriff (Bursektomie) manchmal notwendig.

Physiotherapeut Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh ist ein staatlich geprüfter Physiotherapeut mit einem nahezu unerschöpflichen Erfahrungsschatz.

Durch seine Tätigkeit bei den Fußballern des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers konnte er seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau weiterentwickeln.

Seit September 2014 führt er seine eigene Privatpraxis und bietet für jedes körperliche Problem die passende und wohltuende Lösung an.

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