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Gesundheit

Was tun bei Schleimbeutelentzündung Schulter? Alles zu Symptomen, Diagnose & Therapie

Gabriel Dabbagh Physiotherapeut
Gabriel Dabbagh
14.07.2025
9 Min. Lesezeit
Schleimbeutelentzündung Schulter Titelbild. Ein alter Mann im grünen T-Shirt steht vor ein paar aufgestellten Holzbalken und hält sich die Schulter.

Das Wichtigste in Kürze

Eine Schleimbeutelentzündung Schulter, medizinisch auch Bursitis Subacromialis, ist eine der häufigsten Ursachen für akute und chronische Schulterschmerzen. Dabei entzündet sich der Schleimbeutel unter dem Schulterdach (Acromion), was zu starken Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen führt. Betroffen sind oft Menschen mit einseitiger Überbelastung, Überkopfarbeiten oder sportlicher Beanspruchung.

Die gute Nachricht: Mit gezielter Behandlung, Früherkennung und präventiven Maßnahmen lässt sich die Schleimbeutelentzündung in der Schulter gut in den Griff bekommen.

Was ist eine Schleimbeutelentzündung der Schulter?

Ein Schleimbeutel (Bursa) ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Puffer, der zwischen Knochen, Sehnen, Muskeln und Haut liegt. In der Schulter dient er als "Stoßdämpfer" zwischen Oberarmkopf und Schulterdach. Wenn dieser Schleimbeutel durch Überlastung, Druck, Reibung oder eine Erkrankung wie Rheumatoide Arthritis gereizt wird, entsteht eine Entzündung.

Das führt zu:

  • Schmerzen bei Bewegungen, vor allem über Schulterhöhe
  • Schwellung, Überwärmung, Druckempfindlichkeit im Schulterbereich
  • Reduzierter Beweglichkeit und Bewegungsschmerzen

In akuten Fällen können die Beschwerden innerhalb weniger Tage auftreten, sich aber ohne Behandlung chronifizieren.

Bursitis Subacromialis: Die typische Form der Schleimbeutelentzündung in der Schulter

Die sogenannte Bursitis Subacromialis betrifft den Schleimbeutel zwischen dem Schulterdach (Acromion) und der Rotatorenmanschette. Sie ist die häufigste Form der Schleimbeutelentzündung Schulter und tritt oft im Zusammenhang mit dem Impingement Syndrom auf.

Unterschied: Schleimbeutelentzündung vs. Impingement Syndrom

MerkmalBursitis SubacromialisImpingement Syndrom
UrsacheEntzündung des SchleimbeutelsEinklemmung von Sehnen oder Schleimbeutel
HauptsymptomSchmerzen beim Heben des ArmsSchmerzen über Schulterhöhe
VerlaufOft akut, bei ReizungChronisch bei mechanischer Enge

Warum schmerzt die Schulter? Ein Blick auf die Strukturen und Ursachen

Die Schulter ist ein hochkomplexes Gelenk – beweglich, aber empfindlich. Damit Bewegungen wie das Heben des Arms oder das Drehen über Kopfhöhe reibungslos funktionieren, braucht es das präzise Zusammenspiel von Knochen, Sehnen, Muskeln, Bändern, Weichteilen und nicht zuletzt dem Schleimbeutel. Dieser wirkt als flüssigkeitsgefüllter Puffer zwischen Schulterdach (Acromion) und Oberarmkopf.

Bei einer Schleimbeutelentzündung in der Schulter kommt es zur Entzündung dieser wichtigen stelle. Dabei füllt sich der Schleimbeutel oft mit mehr Flüssigkeit als nötig – die Folge: Druck, Schwellung und Schmerzen. In vielen Fällen sind Überlastung, mechanische Reizung oder eine autoimmune Erkrankung wie Rheumatoide Arthritis die auslösende Ursache.

Ein Beispiel aus dem Alltag: Wer regelmäßig schwere Taschen auf einer Seite trägt oder beruflich mit wiederholten Überkopfarbeiten beschäftigt ist, reizt dauerhaft die empfindlichen Strukturen im Schulterbereich. Mit der Zeit entzündet sich der Schleimbeutel – und das Schultergelenk reagiert mit Bewegungsschmerzen und Schutzspannung.

Ursachen und Risikofaktoren

Mehrere Belastungen oder Bewegungsabläufe fördern eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter:

  • Wiederholte Überkopfarbeiten (z. B. Maler, Handwerker)
  • Sportarten mit Schulterbeanspruchung (Tennis, Schwimmen, CrossFit)
  • Einseitige Tätigkeiten am Arbeitsplatz
  • Rheumatoide Arthritis, Infektionen oder Gicht
  • Direkter Druck auf den Schleimbeutel (z. B. durch Sturz oder Schultertasche)
Grafik mit einer stilisierten Figur, die sich die schmerzende Schulter hält, hervorgehoben durch einen roten Kreis. Um die Figur sind Risikofaktoren für eine Schleimbeutelentzündung angeordnet.

Symptome erkennen: Wann spricht man von einer Schleimbeutelentzündung der Schulter?

Die Beschwerden treten meist einseitig und im Bereich zwischen Oberarmkopf und Acromion auf. Häufige Symptome:

  • Dumpfer, stechender Schmerz in der Schulter
  • Bewegungseinschränkungen, besonders beim Abspreizen des Arms
  • Schmerzen beim Liegen auf der betroffenen Seite
  • Sichtbare Schwellung und Überwärmung
  • Kraftverlust und Bewegungsunfähigkeit in fortgeschrittenen Fällen

Im Gegensatz zu Sehnenrissen oder Kalkschulter ist der Schmerz bei einer Schleimbeutelentzündung Schulter meist nicht dauerhaft, sondern belastungsabhängig.

Illustration einer Person, die sich an die linke Schulter fasst, wobei ein roter Kreis eine Schmerzregion markiert. Daneben eine Auflistung typischer Symptome einer Schleimbeutelentzündung.

Wie läuft die Diagnose ab?

Eine ärztliche Diagnose basiert auf:

  • Anamnese: Wann treten die Schmerzen auf, bei welchen Bewegungen?
  • Klinischer Untersuchung: Drucktest, Armhebung, Krafttest
  • Bildgebung: Ultraschall zeigt vergrößerte oder flüssigkeitsgefüllte Schleimbeutel; bei Bedarf auch MRT

Durch eine genaue Diagnose kann der Arzt zwischen Schleimbeutelentzündung, Impingement oder anderen Erkrankungen des Schultergelenks unterscheiden.

Behandlung: Was hilft bei Schleimbeutelentzündung schulter?

Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Entzündung:

Akutbehandlung (1–2 Wochen):

  • Schonung und Ruhe des betroffenen Arms
  • Kühlung (z. B. Eispackungen, 3×15 Minuten/Tag)
  • Entzündungshemmende Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen)
  • Gezielte Lagerung, um Druck vom Schleimbeutel zu nehmen

Konservative Therapie:

  • Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräfteverteilung
  • Übungen zur Stärkung der Schultermuskulatur
  • Triggerpunktbehandlung und manuelle Techniken
  • Ultraschalltherapie, Kinesio-Taping, Elektrotherapie

Invasive Maßnahmen (bei chronischer bursitis):

  • Kortisoninjektion bei hartnäckiger Entzündung
  • Punktion zur Entfernung überschüssiger Flüssigkeit
  • Operative Entfernung des Schleimbeutels (nur in Ausnahmefällen)

Tipps für den Alltag & zur Prävention

  • Vermeiden Sie einseitige Bewegungsmuster und Überkopfarbeiten
  • Kräftigen Sie Ihre Schulter- und Rückenmuskulatur
  • Achten Sie auf gesunde ergonomische Haltung im Beruf
  • Wärmen Sie sich vor sportlicher Belastung gut auf
  • Frühzeitig zum Arzt, wenn Bewegungsschmerzen auftreten

Kühlung, Ruhe & gezielte Übungen: Was Sie selbst tun können

Nach der ärztlichen Diagnose einer Schleimbeutelentzündung empfiehlt sich in der akuten Phase sofortige Kühlung, um die Schwellung zu minimieren. Ein einfaches Kühlpad, mit einem Tuch umwickelt, wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Wichtige Tipps zur Selbsthilfe:

  • Ruhe bewahren – aber nicht dauerhaft stillhalten. Zu lange Immobilisation begünstigt Schultersteife.
  • Mehrmals täglich für 15 Minuten kühlen, vor allem bei Schwellung oder Überwärmung.
  • Sanfte Übungen aus der Physiotherapie unterstützen die Heilung und erhalten die Beweglichkeit.

Dabei gilt: Hören Sie auf Ihren Körper. Bei schmerzhaften Bewegungen hilft es, die Intensität zu verringern und sich von Fachpersonal begleiten zu lassen.

Übungen bei Schleimbeutelentzündung Schulter: Was wirklich hilft

Nach der akuten Phase ist Bewegung der Schlüssel zur Heilung. Gezielt eingesetzte Übungen helfen, die Strukturen rund um das Schultergelenk zu stabilisieren, Fehlbelastungen zu korrigieren und die Beweglichkeit des Arms wiederherzustellen.

Beispielübungen für zu Hause:

  • Pendeln mit dem Arm: Lehnen Sie sich leicht nach vorne, lassen Sie den Arm locker nach unten hängen und führen Sie leichte Kreisbewegungen aus. Diese Übung entlastet den Schleimbeutel und verbessert die Durchblutung.
  • Isometrisches Drücken gegen die Wand: Stellen Sie sich seitlich zur Wand, drücken Sie den Ellbogen leicht dagegen – ohne Bewegung. So stärken Sie schonend die Schultermuskulatur.
  • Tuchziehen mit beiden Händen hinter dem Rücken: Fördert die Beweglichkeit des Schultergelenks, dehnt sanft Bänder und sehnen.

Wichtig: Keine Schmerzen provozieren! Beginnen Sie mit kleinen Bewegungen und steigern Sie sich langsam. Bei anhaltenden Beschwerden oder Bewegungsschmerzen sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Häufige Fehler bei der Behandlung – und wie Sie sie vermeiden

Viele Patient*innen mit Schleimbeutelentzündung der Schulter machen unbewusst Fehler, die den Heilungsverlauf verzögern oder neue Entzündungen begünstigen.

Diese Punkte sollten Sie vermeiden:

  • Frühzeitiger Wiedereinstieg in belastende Tätigkeiten: Auch wenn die Schmerzen nachlassen – die entzündeten Schleimbeutel benötigen Zeit zur Regeneration. Besonders Tätigkeiten über Schulterhöhe sollten für einige Wochen reduziert werden.
  • Dauerhafte Ruhigstellung: Zu langes Ruhigstellen kann zu Schultersteife und weiteren Bewegungseinschränkungen führen. Sobald die akute Entzündung abgeklungen ist, sollte schrittweise wieder bewegt werden.
  • Selbstdiagnose & eigenständige Medikamenteneinnahme: Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen, sollten aber nicht dauerhaft ohne ärztliche Kontrolle eingenommen werden – vor allem bei bestehenden Erkrankungen oder Belastungen im Magen-Darm-Trakt.

Besser ist ein strukturierter Therapieplan, abgestimmt auf die individuellen Beschwerden und Kräftesituation im Schulterbereich. Der Körper reagiert auf gezielte Reize – wenn sie richtig gesetzt werden.

Schleimbeutelentzündung schulter ist behandelbar

Eine Schleimbeutelentzündung schulter ist schmerzhaft, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Entscheidend ist, frühzeitig zu reagieren, die Ursache zu verstehen und die Strukturen langfristig zu entlasten. Mit gezielter Therapie, individuell abgestimmten Übungen und ergonomischen Anpassungen im Alltag lassen sich nicht nur akute Beschwerden lindern, sondern auch Rückfälle vermeiden.

Jetzt Termin vereinbaren!

Wiederkehrende Schulterschmerzen, eine anhaltende Schleimbeutelentzündung in der Schulter oder Einschränkungen bei alltäglichen Bewegungen sind ernstzunehmende Warnzeichen – insbesondere, wenn Ruhephasen, Übungen oder Schmerzmittel nur kurzfristig helfen.

In der Privatpraxis Gabriel Dabbagh analysieren wir präzise, was hinter Ihrer Schleimbeutelentzündung steckt – von Überlastungen der Schulterstrukturen bis zu funktionellen Ungleichgewichten im Schultergelenk.

Wir entwickeln individuelle Behandlungspläne zur gezielten Entlastung des Schleimbeutels, nachhaltigen Verbesserung der Beweglichkeit und langfristigen Stabilisierung – medizinisch fundiert, ganzheitlich gedacht und praxistauglich umgesetzt.

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Physiotherapeut Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh ist ein staatlich geprüfter Physiotherapeut mit einem nahezu unerschöpflichen Erfahrungsschatz.

Durch seine Tätigkeit bei den Fußballern des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers konnte er seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau weiterentwickeln.

Seit September 2014 führt er seine eigene Privatpraxis und bietet für jedes körperliche Problem die passende und wohltuende Lösung an.

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