
Eine Sehnenscheidenentzündung in der Schulter – auch Tendinitis genannt – entsteht meist durch Überlastung, wiederholte Bewegungen oder Reizung der Sehnenscheiden, die als schützende Hülle die Sehnen umgeben. Häufig betroffen sind die Supraspinatussehne, die Bizepssehne und die Rotatorenmanschette.
Typische Symptome sind belastungsabhängige Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung und eine zunehmende Schwäche des Arms. Besonders bei Sportarten oder beruflicher Tätigkeit über Kopf tritt die Entzündung vermehrt auf.
Wird die Tendinitis früh erkannt, lässt sich der Verlauf meist konservativ behandeln – mit Physiotherapie, entzündungshemmenden Medikamenten und gezielter Entlastung. In schweren Fällen, etwa bei Kalkablagerungen (Tendinosis calcarea), kann eine weiterführende Therapie oder sogar eine Operation erforderlich werden.
Eine Sehnenscheidenentzündung in der Schulter – medizinisch als Tendovaginitis bezeichnet – betrifft die schützenden Hüllen, die einzelne Sehnen im Bereich des Schultergelenks umgeben. Diese Sehnenscheiden bestehen aus Bindegewebe und reduzieren die Reibung zwischen Sehne und umgebendem Gewebe. Wird diese Schutzhülle durch Überlastung, wiederholte Bewegungen oder mechanische Reize gereizt, kommt es zu einer entzündlichen Reaktion.
Anders als bei einer reinen Sehnenentzündung (Tendinitis) ist hier nicht die Sehne selbst, sondern ihre Gleitstruktur betroffen. Typische Beschwerden sind Schmerzen bei Bewegung, lokale Schwellung, eine oft tastbare Reibung entlang der Sehne (Krepitation) und Bewegungseinschränkungen, insbesondere bei Tätigkeiten über Kopf.
Die Entzündung tritt häufig im Bereich der Bizepssehne, der Rotatorenmanschette oder der Supraspinatussehne auf – also dort, wo Sehnen besonders beansprucht werden. Auch degenerative Prozesse wie Kalkablagerungen (Tendinosis calcarea) oder Verengungen unter dem Schulterdach können den Gleitmechanismus stören und eine Reizung fördern.
Eine Sehnenscheidenentzündung in der Schulter äußert sich typischerweise durch Schulterschmerzen, die sich bei bestimmten Bewegungen – vor allem über Kopf oder hinter dem Rücken – deutlich verstärken. Viele Patienten beschreiben ein dumpfes Ziehen oder einen stechenden Schmerz im Bereich der Außenseite der Schulter, rund um den Oberarmkopf oder entlang des Oberarms.
Im Anfangsstadium treten die Beschwerden meist nur bei Belastung auf, etwa beim Sport, bei bestimmten Aktivitäten im Beruf oder bei einseitigen Bewegungsabläufen im Alltag. Im weiteren Verlauf können sie jedoch auch in Ruhe bestehen bleiben, was den Zustand der Entzündung deutlich verschärft.
Oft ist zusätzlich eine Bewegungseinschränkung spürbar – vor allem bei Drehbewegungen oder dem Heben des Arms. In einigen Fällen kommt es zu sichtbaren Schwellungen, lokalen Überwärmungen oder einer tastbaren Verdickung im Bereich der betroffenen Sehne. Auch begleitende Schleimbeutelentzündungen oder Reizungen der umliegenden Muskeln sind möglich.
| Verlaufsphase | Typische Anzeichen |
|---|---|
| Akut (Tage – Wochen) | Schmerzen bei Belastung, leichte Schwellung, eingeschränkte Beweglichkeit |
| Subakut (Wochen – Monate) | Beschwerden auch in Ruhe, erhöhte Spannung, Reizung von Muskeln oder Schleimbeuteln |
| Chronisch (ab 3 Monate) | Dauerhafte Bewegungseinschränkung, evtl. Kalkbildung (→ Kalkschulter), Funktionsverlust |
Die Sehnenscheidenentzündung in der Schulter entsteht meist durch eine mechanische Überbelastung der Sehne in ihrem Gleitlager. Häufige Auslöser sind wiederholte Bewegungen, ungünstige Arbeitsabläufe oder Druckbelastung durch benachbarte Knochenstrukturen – wie etwa das Schulterdach oder der Humerus, die den Raum für die Sehne einengen können.
Besonders gefährdet sind Menschen, die im Beruf oder Sport regelmäßig einseitige oder überkopf ausgeführte Bewegungen durchführen – z. B. Handwerker, Pflegekräfte oder Schwimmer. Auch Fehlstellungen der Schulterblätter (Scapula), schwache Schultermuskeln oder verkürzte Brustmuskeln gelten als begünstigende Faktoren.
Begleitend treten oft auch Schleimbeutelentzündungen oder sehnennahe Reizzustände auf, die das Beschwerdebild verstärken. Diese sogenannten Multifaktoren führen zu einer lokalen Entzündungsreaktion mit Schwellung und vermehrter Flüssigkeitsbildung im betroffenen Gelenkbereich.
Der Weg zur gesicherten Diagnose beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung. Ärzte prüfen dabei gezielt den Bewegungsumfang, Schmerzpunkte, den Muskeltonus und typische Reizzeichen. Eine bildgebende Diagnostik – z. B. per Ultraschall oder MRT – hilft, Begleiterkrankungen wie Schleimbeutelentzündung, Kalkschulter oder Sehnenrisse auszuschließen.
In vielen Fällen zeigen sich Reizungen oder Verdickungen an der betroffenen Sehne und ihrem Gleitlager. Eine gezielte Diagnostik ist wichtig, um nicht unnötig zu ruhigzustellen oder zu spät mit aktiven Maßnahmen zu beginnen.
Die Behandlung erfolgt abhängig vom Stadium und Schweregrad der Entzündung. Meist wird zunächst konservativ behandelt – mit:
Nur wenn die Beschwerden trotz Therapie über Wochen bestehen bleiben oder eine strukturelle Schädigung vorliegt, kommt eine operative Therapie infrage – z. B. die Spaltung der Sehnenscheide oder das Entfernen von Kalkherden (Tendinosis calcarea).

Auch wenn die medizinische Behandlung im Vordergrund steht, können Patienten durch gezielte Anpassungen im Alltag und einfache Übungen einen wichtigen Teil zur Heilung beitragen – besonders bei einer Sehnenentzündung in der Schulter, die durch Überlastung oder wiederkehrende Belastung am Arbeitsplatz entstanden ist.
Ziel ist es, das betroffene Gelenk zu entlasten, Reizungen der Sehne und Schleimbeutel zu verringern und das Gleichgewicht der Schulterstrukturen wiederherzustellen. Dabei gilt: Sanfte Bewegung ist besser als völlige Ruhigstellung – vor allem nach der akuten Phase.
| Maßnahme | Ziel | Beispiel / Hinweis |
|---|---|---|
| Ergonomischer Arbeitsplatz | Vermeidung einseitiger Belastung | Maus & Tastaturposition anpassen |
| Pendelübung (2x täglich) | Entspannung der Sehne und Verbesserung der Gleitfunktion | Arm locker hängen lassen, kleine Kreise ziehen |
| Wärmebehandlung (nach Rücksprache) | Förderung der Durchblutung, Linderung der Muskelspannung | Wärmekissen 15 Min. auflegen |
| Dehnung der Brustmuskulatur | Ausgleich muskulärer Dysbalancen | Türrahmendehnung 3x täglich |
| Vermeidung von Überkopfbewegungen | Reizung reduzieren | Z. B. Gardinen aufhängen, Deckenarbeiten |
Diese Maßnahmen können helfen, das Ergebnis der medizinischen Behandlung positiv zu unterstützen. Wichtig ist, sich nicht zu überfordern – Übungen sollten schmerzfrei und regelmäßig durchgeführt werden. Bei Unsicherheit empfiehlt sich die Begleitung durch eine physiotherapeutische Praxis oder eine Schulter-Spezialklinik, die mit modernen Rehabilitationskonzepten arbeitet.
Antirheumatika, Kühlung und eine gezielte Belastungssteuerung bleiben dabei unterstützende, aber nicht allein ausreichende Therapiebausteine.
Eine Sehnenscheidenentzündung in der Schulter ist zwar häufig schmerzhaft, aber in den meisten Fällen gut behandelbar – sofern frühzeitig reagiert wird. Entscheidend ist, die ersten Anzeichen wie Belastungsschmerz oder Bewegungseinschränkungen ernst zu nehmen und eine gezielte Diagnostik einzuleiten. So lassen sich chronische Reizzustände, strukturelle Schäden oder zusätzliche Schleimbeutelentzündungen vermeiden.
Wichtig zu verstehen: Schmerzmittel und Entzündungshemmer (z. B. Antirheumatika) sind nur ein Teil der Behandlung. Ebenso bedeutend sind aktive Maßnahmen, wie Physiotherapie, angepasste Bewegungsstrategien im Alltag und – in bestimmten Fällen – die richtige Operationstechnik, wenn konservative Behandlungen nicht ausreichen.
Wer frühzeitig handelt, kann meist vermeiden, dass die Sehne oder ihr Gleitlager dauerhaft geschädigt wird – und so die Beweglichkeit des Schultergelenks langfristig erhalten.
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Die Knochenstruktur, insbesondere das Schulterdach (Acromion) und der Oberarmkopf, kann bei Engpässen oder Fehlstellungen zu mechanischen Reizungen der Sehne führen. Das erhöht das Risiko für Entzündungen im Gleitlager.
Sehnenscheidenreizungen betreffen das Gleitgewebe rund um die Sehne, während viele andere Schulterprobleme auf dem Gelenk, Schleimbeutel oder der Muskulatur beruhen. Die Symptome können sich ähneln, erfordern aber unterschiedliche Behandlungsansätze.
In der Regel reicht eine ambulante Behandlung völlig aus. Eine spezialisierte Klinik oder Praxis kann jedoch bei anhaltenden Beschwerden, unklarem MRT-Ergebnis oder geplanter Operation sinnvoll sein.
Bei starker Entzündungsreaktion kann es zur Bildung von entzündlicher Gelenkflüssigkeit (Erguss) im Bereich der Sehnenscheide kommen. Das ist ein typisches Zeichen für akute Reizung und wird per Bildgebung sichtbar gemacht.
